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23.04.2024

Warum Babys unzufrieden sein dürfen.

Ich als Mutter behaupte, dass wir Mütter am liebsten immer gerne zufriedene Babys hätten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele von uns immer noch dazu konditioniert worden sind, weinende und quengelnde Babys „auszuschalten“. Wir leben immer noch in einer Gesellschaft, in der Weinen und Quengeln in der Öffentlichkeit verurteilt werden. Man bekommt strafende Blicke oder gar unerwünschte Kommentare von völlig fremden Personen, die gar keine Ahnung haben, was überhaupt los ist. Schade eigentlich.

Weinende und quengelnde Babys sind aber auch zu Hause schwer auszuhalten. Die Natur hat uns darauf programmiert zu reagieren, wenn das Baby weint und das ist auch gut so. Aber auch quengeln macht uns oft Stress. Wir neigen also dazu etwas gegen die Unzufriedenheit zu tun.

Ein Baby, das hingesetzt wird, ist meist zufriedener. Es hat einen besseren Blickwinkel und beide Hände frei zum Spielen und Erforschen. In meinem letzten Beitrag habe ich euch aber schon erzählt, warum das Hinsetzen gar nicht gut ist. Ein Baby quengelt auch, wenn es noch nicht schafft sich zu drehen, zu krabbeln, zu laufen etc. Also wollen wir etwas dagegen unternehmen. Es ist aber nicht unsere Aufgabe immer für die Zufriedenheit der Babys und später des Kindes zu sorgen. Ganz im Gegenteil. Es ist ebenso wichtig, dass die Babys Unzufriedenheit aushalten und lernen selbst etwas dagegen zu tun. Ich möchte euch auch sagen warum. Dieser Ärger ist es, der zur Veränderung antreibt. Wenn wir mit dem zufrieden sind, was wir haben, müssen wir auch nichts tun, um die Situation zu verändern. Unzufriedenheit treibt das Baby zu verschiedenen Bewegungen und damit zu Muskelanstrengung und Muskelaufbau an. Es lernt sich ohne fremde Hilfe zu bewegen.

Es strengt sich an, um das zu erreichen, was es will. Ist nicht gerade das ein zentraler Punkt, den wir unseren Kindern für ihr Leben mit auf den Weg geben wollen? Wenn Du was erreichen willst, musst du was dafür tun. Streng dich an. Wenn es nicht sofort klappt und dich das unzufrieden und ärgerlich macht, gib nicht auf, mach weiter. Irgendwann wird es klappen. Genau so lernen Babys robben, krabbeln, laufen uvm.

Nebenbei: Es gibt auch Babys, die machen all das ohne zu quengeln. Was machen deren Eltern anders? Nichts. Ich denke, das ist einfach Typsache. Es gibt auch Babys die schlafen von Anfang an durch. Aber zurück zum Thema:

Ja, wir möchten unsere Kinder so gerne in allem unterstützen und ihnen helfen. Das ist auch gut so. Aber ein Kind dem man immer alles abnimmt, wird erwarten, dass es im Leben immer so weiter geht. Irgendwer wird mir schon helfen. Ich muss mich nicht anstrengen. Aber so ist es leider nicht. Wer was erreichen will, muss etwas dafür tun. Es nimmt einem nicht immer jemand alles ab.

Ich möchte damit nicht sagen, dass ihr eure Babys weinend auf dem Boden liegen lassen sollt, bis sie endlich selber sitzen oder krabbeln oder laufen können. Im Gegenteil. Weinende Babys müssen meiner Meinung nach immer getröstet werden. Ich rede aber nicht vom Weinen. Unzufriedenheit äußert sich in einem anderen, dem Weinen ähnlichen Laut. Ich denke ihr wisst genau, was ich meine. Dieser Laut darf auch mal ausgehalten werden. Natürlich nicht, wenn gerade alles nur stressig ist und ihr sowieso schon mit den Nerven am Ende seid. Das funktioniert nicht. Dann solltet ihr alles dafür tun, um einen entspannenden Moment für euch selbst zu schaffen.  Im Leben mit Babys und Kindern sollte man sich immer genau überlegen, wann es Zeit ist etwas auszuhalten und wann nicht. Aber dazu an anderer Stelle mehr.

Ich will sagen, dass Babys und Kinder, die auch mal quengeln durften bereits im Babyalter anfangen Problemlösekompetenz zu entwickeln. Ich kenne einige Babys, die krabbeln noch nicht und rollen sich halt dahin, wo sie hinwollen, bis sie das Krabbeln oder Robben gemeistert haben und auf direktem Weg dahin kommen, wo sie hinwollen. Ich möchte euch ermutigen, eure Babys ihre eigenen, manchmal schwierigen Erfahrungen machen zu lassen. Damit stärkt ihr sie für ihr Leben. Außerdem ist auch ein Baby, dass ganz alleine gelernt hat zu krabbeln oder zu sitzen bereits stolz darauf etwas geschafft zu haben und freut sich darüber. Erfolg den wir uns selber erarbeitet haben, ist eine der wenigen Möglichkeiten im Leben unser Selbstbewusstsein zu stärken. Und ich denke das ist etwas, dass wir uns alle wünschen: selbstbewusste Kinder.

Kristina - 19:45:02 | Kommentar hinzufügen

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